3. Dezember: OVG Münster verhandelt Castor-Klage der Stadt Ahaus

9 Uhr: Mahnwache am OVG Münster, Aegidiikirchplatz

‒ Keine Verlagerung des Jülicher Atommülls nach Ahaus

‒ Rund 300 000 Brennelementekugeln lagern in Jülich

15. Dezember: Sonntagsspaziergang am Atommüll-Lager Ahaus

Anti-Atomkraft-Initiativen aus Ahaus und Münster begleiten morgen, am 3. Dezember, mit einer Mahnwache am Oberverwaltungsgericht in Münster, Aegidiikirchplatz, ab 9 Uhr den Auftakt der Verhandlung. Das OVG prüft die Rechtmäßigkeit einer Einlagerungsgenehmigung in Ahaus für hochradioaktiven Atommüll aus Jülich. Es geht um etwa 300.000 Brennelementekugeln des stillgelegten AVR-Reaktors am Forschungszentrum Jülich. Diese sollen in 152 Castor-Behältern über die Autobahnen von NRW ins Atommülllager Ahaus transportiert werden. Die Stadt Ahaus und ein Privatkläger haben gegen die Einlagerungsgenehmigung des Bundesamtes BASE Klage eingereicht. Das OVG Münster hat nun eine zweitägige mündliche Verhandlung angesetzt. Der Beginn der Verhandlungen ist jeweils um 10 Uhr.

„Wir halten die geplanten langwierigen Atommüll-Transporte über die Autobahnen von NRW für überflüssig und gefährlich. Auch das Atommülllager in Ahaus bietet keine sichere Lagerungsmöglichkeit, zumal die jetzige Betriebsgenehmigung bereits 2036 ausläuft und eine sichere Endlagerung noch in weiter Ferne liegt. Wir fordern deshalb sowohl von der Bundesregierung wie auch von der NRW-Landesregierung die Ertüchtigung des jetzigen Zwischenlagers in Jülich für einen befristeten Zeitraum, um in Jülich selbst ein neues Zwischenlager zu errichten. Das würde den Menschen und den Sicherheitsbehörden in NRW den brisanten Castor-Marathon über die Autobahnen von NRW ersparen“, erklärte Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.

 „Die Castor-Pläne für Jülich wurden schon 2009 bekannt. Es hat sich gezeigt, dass Castor-Transporte nach Ahaus tatsächlich die langsamste und die gefährlichste Variante sind. Schon die Probe-Transporte im vergangenen Jahr offenbarten viele Probleme. So kam der leere Castor-LKW mitten in einem langen Polizei-Konvoi im vergangenen November im Autobahnkreuz Kaiserberg von der vorgegebenen Route ab. Bekannt sind auch die vielen Probleme mit maroden Autobahn-Abschnitten, Brücken und Tunneln rund um das Ruhrgebiet. Von daher halten wir die Durchführung dieser 152 Castor-Transporte für unverantwortlich“, ergänzte Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Unabhängig vom Ausgang des jetzigen OVG-Verfahrens rufen die Anti-Atomkraft-Initiativen für Sonntag, 15. Dezember, um 14 Uhr zu einem Sonntagsspaziergang am Atommüll-Lager in Ahaus-Ammeln auf. Dabei geht es auch um die Vorbereitung möglicher Proteste, sollten für Anfang 2025 tatsächlich erste Castor-Transporte geplant sein. Außerdem feiern die Initiativen ein kleines Jubiläum: Der erste Anti-Atom-Sonntagsspaziergang in Ahaus fand genau vor 30 Jahren, im Dezember 1994, statt.


 



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