Torpediert das Unternehmen den angeblichen Atomausstieg?
Jülich, 14.09.2021. “Der Atomausstieg ist beschlossen, aber …“ – unter diesem Motto steht die Aktion des Bündnisses „Stop Westcastor“ am 18. September 2021 in Jülich.
Treffpunkt ist um 12 Uhr an der Bahnhaltestelle „Forschungszentrum Jülich“. Von dort gehen die Aktivisten zur Enrichment Technology Company (ETC) mit einem Zwischenstopp vor dem Forschungszentrum und anschließender Mahnwache vor dem ETC.
Mit dieser Aktion wollen sie kurz vor der Bundestagswahl ein deutliches Zeichen setzen.
In ihrem Aufruf fordern die Aktivisten des Aktionsbündnisses unter anderem die Forschung zu neuen Reaktoren und zu neuem AKW-Brennstoff einzustellen. Marita Boslar („Stop Westcastor“): „Es fließen noch immer Gelder in die Forschung und Entwicklung gefährlicher Atom- und Reaktortechnologien. Die Finanzierung mit öffentlichen Mitteln jeglicher Atomforschung muss umgehend gestoppt werden.“ Des Weiteren fordern die Aktivisten die Vorbereitungen für einen Transport von Atommüll aus Jülich und Ahaus in die USA zu stoppen. „Der Export der 152 Jülicher und aller 457 Castoren mit Kugelbrennelementen stellt eine sehr teure Verlagerung des Atommüll-Problems dar. Zudem ist die Aufarbeitung der Brennelemente in den USA sicherheitstechnisch sehr problematisch.“ (Marita Boslar)
Die Aktion endet mit einer Mahnwache vor dem ETC. Das Tochterunternehmen des Urenco-Konzerns und des französischen Atomkonzerns Orano erforscht und entwickelt Zentrifugen für Urananreicherungsanlagen. Urenco betreibt unter anderem auch die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau. Dort wird das Uran für den Betrieb in AKWs angereichert.
Marita Boslar: „Da die Anlage eine unbefristete Betriebsgenehmigung hat, torpediert das in Jülich ansässige Unternehmen den angeblichen Atomausstieg.“