Anlässlich des 10. Jahrestages der Atomkatastrophe in Fukushima fordert das Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen in NRW und anderswo. Als brisant bezeichnet das Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ die nach außen unscheinbare Firma ETC (Enrichment Technology Company), die Uranzentrifugen erforscht und entwickelt, die dann in den Urananreicherungsanlagen im westfälischen Gronau – aber auch in den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien und in den USA die Atomenergie am Laufen halten.
Marita Boslar (Aktionsbündnis „Stop Westcastor“): „Wir fordern einen kompletten Atomausstieg in Deutschland. Die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage in Gronau, die niedersächsische Brennelementefabrik und die bislang weiter betriebene Reaktorforschung dürfen vom Automausstieg nicht ausgenommen werden. Wir kritisieren, dass die Brennelementefabrik und die Urananreicherungsanlage unbefristete Betriebsgenehmigungen haben.“
Zudem wird das sofortige Aus für die belgischen und niederländischen Atomkraftwerke gefordert. Der Transport frischer Brennelemente aus Lingen beispielsweise zum AKW Doel in Belgien muss untersagt werden. Auch kritisiert das Aktionsbündnis die EU-weite Förderung der Atomkraft durch den Euratom-Vertrag. Dieser muss aufgelöst werden.
Fukushima: Mehr Schilddrüsenkrebs bei Kindern
Die Atomkatastrophe von Fukushima liegt zehn Jahre (11.03.2021) zurück und sie ist noch lange nicht vorbei: Die Umgebung des japanischen Atomkraftwerkes ist unbewohnbar, die havarierten Reaktoren geben immer noch große Mengen Radioaktivität an die Umwelt ab und in der Region steigt die Zahl der Kinder, die an Schilddrüsenkrebs erkranken. Trotz der Unbeherrschbarkeit der Atomtechnik hat die japanische Regierung den Weiterbetrieb anderer Atomkraftwerke wieder zugelassen. Aber weil die Verantwortlichen nicht mehr wissen wohin mit den Unmengen an radioaktiv verstrahltem Kühlwasser, wollen sie dieses ins Meer leiten und so die Meere weltweit radioaktiv verseuchen. In diesem Jahr werden Olympische Wettkämpfe in Fukushima stattfinden, um den Menschen Normalität vorzuspielen.