Mahnwache vor dem FZJ – Friedensaktivisten machen Zwischenstopp in Jülich


Fahrradtour für Frieden und Abrüstung, für Klima- und Umweltschutz

Angesichts der zunehmenden Spannungen in der Welt und in Erinnerung an das Ende des I. Weltkrieges vor 100 Jahren will die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen (DFG-VK) NRW mit einer Friedensfahrradtour für Frieden und Abrüstung werben. In Jülich werden sich Unterstützer des Aktionsbündnisses „Stop Westcastor“ am Mittwoch, 8. August, mit einer Mahnwache vor dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) beteiligen. Gegen 16 Uhr nehmen Akteure von „Stop Westcastor“ die Friedensaktivisten vor dem Haupteingang des FZJ in Empfang. Etwa um 18 Uhr geht es für die Friedensradler weiter in Richtung Kerkrade (Niederlande). Die Fahrradtour der DFG-VK, beginnt am 4. August in Münster und endet am 11. August in Roermond an der niederländisch/deutschen Grenze. „Gemeinsam für eine andere Politik“ demonstrieren die Friedensaktivisten unterwegs an Militärstandorten wie zum Beispiel in Münster, wo die Schnelle Eingreiftruppe der NATO als Teil der Drohkulisse gen Osten angesiedelt ist, vor der Firma Rheinmetall in Düsseldorf, die den Leopard II-Panzer sowie den neuen Schützenpanzer Puma produziert, in Dülmen gegen das neu entstandene US-Waffendepot. In Köln wird an den Atombombenabwurf auf Hiroshima erinnert und in Duisburg den Spuren der Umbrüche am Ende des I. Weltkriegs nachgegangen, als die Soldaten Nein zum Krieg sagten. Zum Abschluss besuchen die Friedensradler den belgischen Atomwaffenstandort Kleine Brogel, nur wenige Kilometer östlich von Mönchengladbach.

© Marita Boslar

Nicht nur die Bedrohung durch die militärische Nutzung der Atomkraft ist Thema der Tour. In Jülich geht es gemeinsam mit örtlichen Partnern auch um die weitgehend zivile Nutzung, genauer um die Hinterlassenschaften aus mehreren Jahrzehnten Atomforschung des FZJ: Rund 300 000 Atomkugeln, die in 152 Castorbehältern mittlerweile ungenehmigt lagern – und der havarierte AVR-Reaktorbehälter, der nicht zerlegt werden kann. Marita Boslar (Aktionsbündnis „Stop Westcastor“): „In Jülich wurden die deutschen Kugelhaufenreaktoren AVR und THTR entwickelt, die überwiegend mit hochangereichertem, waffenwäffigem Uran betrieben wurden.“
Die Rallye, an der auch Radler aus Weißrussland teilnehmen, findet in Kooperation mit dem Forum Ziviler Friedensdienst und der Agenda 21 Ratingen statt.

 

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