Bonn, Kiel. Nach der sogenannten Bergung von rund 200 maroden Atommüllfässern beim Atomkraftwerk (AKW) Brunsbüttel warnt der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) vor der weiteren Atommüll-Produktion in anderen Atomkraftwerken sowie in Uranfabriken.
Der BBU betont, dass die Bergung der Atommüllfässer noch lange keine Lösung des Atommüllproblems in Brunsbüttel darstellt. Die für einen späteren Zeitpunkt angedachte Lagerung des Atommülls im Schacht Konrad bei Salzgitter ist absolut strittig. Die Anti-Atomkraft-Bewegung lehnt das Endlagerprojekt aus Sicherheitsgründen ab und wird weiterhin Proteste gegen die drohende Atommülleinlagerung organisieren.
Der BBU fordert, dass angesichts der zahlreichen Probleme mit dem Verbleib des Atommülls aus Atomkraftwerken und Uranfabriken kein weiterer Atommüll mehr produziert werden darf. „Wer die rostigen Brunsbütteler Atommüllfässer vor Augen hat, kann den Weiterbetrieb von AKW und anderen Atomanlagen nicht tatenlos hinnehmen. Der Weiterbetrieb der Anlagen beschert uns und den Nachkommen hochgefährlichen Atommüll“, so Udo Buchholz vom BBU-Vorstand.
Buchholz weiter: „Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck muss die Öffentlichkeit umfassend über die Inhalte der Atommüllfässer in Brunsbüttel aufklären. Zudem muss er zum Schutz der Bevölkerung die sofortige und endgültige Stilllegung des AKW Brokdorf veranlassen, damit dort nicht auch noch weiterer Atommüll anfällt.“ Generell fordert der BBU die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.
Am 6. Oktober findet ab 14 Uhr vor dem Haupttor des AKW Brokdorf die monatliche Anti-Atomkraft-Mahnwache statt. Eine größere, überörtliche Anti-Atomkraft-Demonstration wird am 29. Oktober am Atomstandort Lingen (Niedersachsen) stattfinden.
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Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter http://bbu-online.de, telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken.
Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche
Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.